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Prüfstufe 4: Zugversuche an Bäumen

Simulierte Windlasten zur Messung von Bruchsicherheit und Standsicherheit

Der Zugversuch ermöglicht sowohl die Messung der Bruchsicherheit, als auch der Standsicherheit und bietet dem Baumgutachter somit wertvolle zusätzliche Informationen, zu den anderen integrierten Messverfahren Resistographie und Schalltomographie (Prüfstufe 2 und 3). Eingesetzt wird es also vorwiegend als integriertes Analyseverfahren, wenn die anderen messtechnischen Verfahren alleine nicht mehr ausreichen, z.B. bei Wurzelbeschädigungen, schrägstehenden oder einseitig ankernden Bäumen, etc.)

Baumstatische Untersuchungen mit Hilfe von Zugversuchen folgen denen von WESSOLLY und SINN entwickelten Zugmethoden, welche von SIEGERT im Rahmen der ITEG (Independent Tree Expert Group) ständig zur Minimierung von Fehlerquellen weiterentwickelt werden. » Zugversuche beim ITEG

Wie funktioniert ein Zugversuch?

Beim Zugversuch wird mittels Zugeinrichtung und Zugseil eine (geringe und für den Baum unschädliche) Wind-Ersatzlast eingeleitet/ simuliert. Dann wird untersucht, wie diese Windlast die Tragfähigkeit des Stamms und die Verankerungskraft des Baums im Boden beeinflusst. Im Ergebnis erhält man eine ingenieurmäßige, fachlich begründete Abschätzung des statischen Zustands eines Baumes.

Aufbau für Zugversuche, Messung

Messung der Baumdehnung bei Krafteinwirkung

Der Baum reagiert auf die Krafteinleitung mit Dehnungen (Stauchungen bzw. Streckungen) der Stammrandfasern, die mit Dehnungssensoren (DynaStrain) digital erfasst werden (= Messung der Bruchsicherheit).

Gleichzeitig werden mit Neigungswinkelsensoren (DynaInclino) die Neigung des Baumes und damit die Werte zur Standsicherheit gemessen. Die gewonnenen Messdaten (wie auch Basisdaten des Baums) werden in TSE (Tree Stability Evaluation) einem Rechenprogramm zur Abschätzung der Stand- und Bruchsicherheit eingegeben und ausgewertet.

Prognose der Stand- und Bruchsicherheit des Baumes

Durch Hochrechnung der erfassten Daten und Vergleich mit empirischen Messwerten (Dehnungsfähigkeit grüner Hölzer, natürliches Kippverhalten von Bäumen) lässt sich die Stand- und Bruchsicherheit des Baums für den Fall großer Windlasten bis Windstärke 12 (Orkan) abschätzen.

Als Ergebnis erhält man einen Sicherheitswert, der die Bruch- und Standsicherheit eines Baums unter orkanartigen Windverhältnissen prognostiziert.

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Independent Tree Expert Group

tree-expert-group Frank Wolf ist Mitglied der ITEG (Independent Tree Expert Group), einer unabhängigen internationalen Expertengruppe von Baumgutachtern. Die ITEG Gruppe hat es sich zur Aufgabe gemacht Expertenwissen zusammen zu führen, einen konstruktiven Fachaustausch zu pflegen, sowie Methoden und Messtechniken weiter zu entwickeln.

In diesem Zusammenhang ist z.B. der von WESSOLLY entwickelte Zugversuch von SIEGERT weitergeführt und verfeinert worden.